Aufsätze

  • Siegen lernen, leben lehren: Kampfkunst als humanistisches Projekt

    In diesem Aufsatz wird untersucht, wie sich die Rolle und Bedeutung der Kampfkünste je nach gesellschaftlichem Kontext zwischen Krieg und Frieden wandeln. Am Beispiel Japans wird deutlich, wie sich aus kriegerischen Techniken ritualisierte, pädagogisch geprägte Disziplinen entwickelten. Besonders Jigoro Kano prägte diesen Wandel, indem er Judo als körperlich-geistige Erziehungsform im Bildungssystem etablierte. Mit der Ausbreitung nach Amerika und Europa rückten jedoch sportliche Aspekte zunehmend in den Vordergrund. Traditionelle Werte wurden dabei oft vernachlässigt oder durch Show-Elemente ersetzt. Der Text diskutiert kritisch die kulturelle Verschiebung von Kampfkunst zu Kampfsport. Zudem wird die Rolle von Pädagogik und kultureller Bildung bei der Vermittlung dieser Künste reflektiert. Ein interkulturelles Bewusstsein wird als Schlüssel für verantwortungsvolle Lehre identifiziert. Die Kampfkünste werden als Spiegel gesellschaftlicher Werte und als Mittel der Persönlichkeitsentwicklung verstanden.