Aufsätze

  • Soziale Interaktion als Lernmotor: Aikido-Lehren unter Pandemiebedingungen

    In diesem Aufsatz berichten Kantzara und Loos über ihr digitales Aikido-Training während der COVID-19-Pandemie. Sie entwickelten ein innovatives Online-Konzept, das körperliches Training mit sozialer Verbundenheit verband. Im Fokus stand nicht nur Technikvermittlung, sondern auch psychosoziale Unterstützung und Resilienzförderung. Durch vielfältige Kommunikationskanäle entstand ein stabiles Lernnetzwerk, das Austausch, Gemeinschaft und Motivation ermöglichte. Die Schüler erwarben neben kampfsportspezifischen Fertigkeiten auch digitale Kompetenzen. Das Training stärkte Selbstwirksamkeit, Anpassungsfähigkeit und mentale Stärke. Die Autorinnen orientierten sich an Durkheims Theorie sozialer Bindung und partizipativer Pädagogik. Aikido wurde so zu einem Ort der Fürsorge und Orientierung in unsicheren Zeiten. Ihre Arbeit zeigt, wie kreative digitale Lösungen Lernen auch in Krisenzeiten ermöglichen.

  • Mythos Lernstil: Zwischen Intuition und Evidenz

    In diesem Aufsatz wird das Konzept der Lernstile kritisch beleuchtet. Trotz weltweiter Beliebtheit und über 70 Modellen fehlt es an wissenschaftlicher Evidenz für deren Wirksamkeit. Besonders das VARK-Modell wird häufig genutzt, obwohl es ursprünglich nicht für diagnostische Zwecke gedacht war. Studien zeigen, dass die Anpassung des Unterrichts an Lernstile keine besseren Lernergebnisse erzielt. Vielmehr kann der Glaube an feste Lernstile langfristig schädlich sein. Lernende begrenzen sich selbst, und Lehrkräfte verschwenden Ressourcen auf fragwürdige Differenzierung. Der Aufsatz warnt vor Missverständnissen, Demotivation und falscher Berufsorientierung durch stereotype Zuordnungen. Er ruft zu mehr Aufklärung und evidenzbasierter Didaktik auf. Lernen ist komplex – einfache Lösungen greifen oft zu kurz.